Vor wenigen Wochen, kurz vor Beginn unserer Ernte, ist Corona so richtig bei uns in Deutschland angekommen. Seither ist unser Leben alles andere als vorhersehbar, geschweigedenn in irgendeiner Hinsicht planbar. Nichts schien damals sicher zu sein – weder die Ernte, noch die Vermarktung. Wie die gesamte Welt, so befinden auch wir uns im Ausnahmenzustand – das Leben ist einmal auf den Kopf gestellt.
Was ist seither passiert? Mittlerweile haben wir weitere Erntehelfer eingeflogen. diese wurden sowohl in Rumänien, als auch in Deutschland medizinisch untersucht. Damit haben wir nun gerade mal die Hälfte der Saisonarbeitskräfte, die wir normalerweise hätten, was im Umkehrschluss bedeutet, dass wir auch nur die Hälfte unseres Spargels ernten können.

Damit unsere Saisonarbeitskräfte nicht alle in den örtlichen Supermärkten einkaufen gehen und damit ein erhöhtes Risiko besteht sich mit Corona anzustecken, haben wir in unserer Halle vor drei Wochen einen eigenen Supermarkt errichtet mit allem was unsere Arbeitskräfte so brauchen. Jeden Tag nach der Arbeit können sie dort einkaufen gehen. Ihre Wünsche schreiben wir auf eine Einkaufsliste und gehen täglich für die ganze Mannschaft einkaufen. Unsere Töchter haben diesen Part mittlerweile komplett übernommen. Sie überprüfen Bestand sowie Haltbarkeitsdatum und erstellen die täglichen Einkaufslisten.

In unserer Halle, in der der Spargel verabeitet wird, haben wir für Auswärtige eine Hygienschranke installiert. Damit die tägliche „Laufkundschaft“, die Spargel kaufen möchte, nicht in die Halle kommt, haben wir einen Verkaufsstand an der Hofeinfahrt aufgestellt. Dieser ist ausgestattet mit einem Plexiglas, um den Sicherheitsabstand der Kunden und uns zu wahren. Dort arbeiten wir mit Handschuhen, das Bargeld wird in speziellen Schalen entgegengenommen und Kartenzahlung ist ebenso möglich. Für die Kunden haben wir auf dem Boden Markierungen vorgenommen, dass auch dort der Sicherheitsabstand gewahrt wird.

Unsere Unterkünfte für die Saisonarbeitskräfte sind mit Desinfektionsmittel ausgestattet. ein Reinigungsplan  für Toiletten, Waschräume und die Küche ist erstellt worden. Aushänge für Vorsichtmaßnahmen und Hygienvorschriten hängen in rumänische Sprache überall aus. Masken gibt es vor allem für Situationen in denen der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann.

Wir versuchen so viel wie möglich umzusetzen, um die Sicherheit unserer Leute zu gewährleisten. Für unsere Erntehelfer und uns ein absolute Ausnahmesituation! Das Positive: Solche Situationen schweißen zusammen! Die Stimmung im Betrieb ist sehr gut und wir schätzen uns glücklich eine so gute Mannschaft an Leuten in unserem Betrieb zu haben!